1. Welche vorherrschenden Grundlagen vom Klassiker der „Wandlung“ wurden für Nan Jing gebraucht?

  • Für die Gründung und die Existenz einer Familie ist das höchste Ziel jedes einzelnen Individuums Zufriedenheit und Harmonie mit seiner Umwelt. Die ästhetische Ideologie zur Bekämpfung von Widrigkeiten ist die Autoregulation und die dynamische Ausbalancierung.
  • Eine gesunde Lebensführung ist weiterhin beeinflussbar und abhängig von Naturkatastrophen, welche den 5 Jahreszeiten und 5 Himmelsrichtungen (äußere pathogene Faktoren) entspringen, sowie von der eigenen psychischen Verfassung (innere pathogene Faktoren).

2. Welche Rolle hat die Gemeinde beim Schutz des Einzelnen gespielt? Wie hat eine Staatsform die Entstehung seiner Gesundheitssysteme und seine Gesundheitsreform durch die eigene Steuerpolitik beeinflusst?

3. Wie hat die Bibel uns die Ordnungsregeln gelehrt?

1/ 10 Spende, Nächstenliebe, zehn Gebote

4. Welchen gemeinsamen kulturhistorischen Kontext hat Nan-Jing mit dem „Klassiker der Reinen Fragen“ und mit der spirituellen Achse des Gelben Kaisers?

  • Die 5 Wandlungsphasen und die 6 pathogenen Einflüsse
  • Die 5 Wandlungen in den Leitbahnen und die 5 Transport-Shu-Punkte

5. Welche weiteren Klassiker wurden zur Erleuchtung des Klassikers Nan-Jing verwandt und entstanden durch ihn?

„Kälte induzierte Krankheit“, „Klassiker der Pulsdiagnostik“, „Klassiker der Akupunktur“ und „Moxibustion Jiayi“.

6. Welch einen Leitfaden liefert uns das Nan-Jing seit 2000 Jahren und was für ein phantastisches Werkzeug ist es in unserer Praxis?

– Entscheidende Bedeutung des NanJings in der Geschichte der TCM:

  1. die 8 außerordentlichen Meridiane
  2. die 5 antiken Punkte
  3. Yuan- & Luo-Punkte
  4. Mo- & Shu-Punkte

=> der Grundstein über diese Theorien wurde im Nan Jing gelegt!!!

 

Praktische Ideologie:

Ming Men                    Yuan-Qi                      San Jiao

=> diese 3 bilden eine Achse

7. Wie geht man mit den radialen Pulsdiagnostiken (auf Sektion Cun und Chi) um? Wie erkennt man damit die inneren Erkrankungen der 5 Speicherorgane und der 6 Palastorgane und kann sie systematisch differenzieren?

– radiale Pulsdiagnostik:

> Positionierung des Pulses (wurde im NanJing zum ersten Mal beschrieben; Kap.2)

> der Puls ist der Anfang und das Ende der Zang-Fu (Kap. 10)

> die 3 Ebenen der Pulstastung (Kap. 5)

> Zusammenhang zwischen Puls und den 12 Hauptmeridianen; wie man Erkrankungen der Meridiane im Puls tasten kann.

8. Warum ist die Cun-Sektion die empfindlichste Stelle der Pulsdiagnostik? Und warum reflektiert sie, die gesamte Blutströmung von Herz und Kreislauf? Wie können durch die Veränderungen dieses Puls-Phänomens die Physiologie und Pathologie des Körpers entdeckt und wiedergespiegelt werden?

 

Aufbau des Lehrinhalts des Nan-Jing: Kapitel 1-21: Pulsdiagnose

Seine Leistung:

Ausbildung, Verbesserung und Entwicklung der Puls-Phänomene und derer Prinzipien, wie Positionen und Methoden, wie die unterschiedlichen Charaktere der 25 Pulse und deren naturwissenschaftliche Bedeutung.

Im Klassiker „Reine Fragen“ werden die drei Sektionen und die neuen indikatorischen Level der ganzen körperlichen Pulstastungsmethode, wie Ren, Yin-Puls (Ma 9) erwähnt. Sowie auch die nur auf den Arm beschränkte Pulsdiagnostik auf Cun-Puls (Lu 9) erwähnt.

Des Weiteren werden detaillierte Techniken im Zusammenhang mit der klinischen Bedeutung der inneren Erkrankungen der 5 Speicherorgane und 6 Hohlorgane aufgezeigt um diese besser differenzieren zu können. Das war die bahnbrechende Neuerung, welche erstmals im Nan-Jing erwähnt wurde.

Jeder Meridian der 12 Hauptleitbahnen hat seine eigene Pulstaststelle und auch unterschiedliche Pulsqualitäten. Der Autor hat die umfangreichen Puls-Phänomene zusammengefasst und schließlich auf die radialen Pulsqualitäten spezifiziert. Das war eine sensationelle Leistung!

  • drei Sektionen und neue indikatorische Ebenen. Sektion der Langstrecken auf dem Radialispuls (Lektion 2 u. 18);
  • Oberflächliche, mittlere und tiefe Tasttechniken der Pulsdiagnostik (Lek.4);
  • Quantitative Tasttechniken der Pulsdiagnostik in den 5 Ebenen (Lek.5);
  • Pulsdiagnostik bei physiologischer Beeinflussung durch die entsprechenden vier Jahreszeiten (Lek.15) und die 6 klimatischen Umweltfaktoren und die daraus entstehenden 6 pathogenen Faktoren (Lek.7);
  • Differenzierte Diagnostik für die Yin und Yang-Kategorisierung in den Pulsqualitäten, wie oberflächlicher Puls und tiefer Puls (vertikale Positionierung ); langer und kurzer Puls (Amplituden); schlüpfriger und rauher Puls (oberflächliche Beschaffenheit der Blutströmung). Rot gehört zu Yang, blau gehört zu Yin. (Virchow-Trias); großer Puls und kleiner Puls (Lek.6); Schneller Puls und langsamer Puls (Lek.9); Dai-Puls (bei AV-Block, Lek.11), verbrauchender Puls (bradykarder Puls, Unterfunktion) und ankommender Puls (tachykarder Puls, Überfunktion; Lek.14); Pulsqualitäten die unheilbare Erkrankungen ankündigen (Lek.15); Pulsqualitäten die schlechte Prognosen andeutenden: durchdringender und überflutender Puls; versteckter bis hin zu verschwindendem Puls, und letztlich der verdoppelnde Puls (Lek.3 und 20).

Man kann die Position (Tiefe, Grad,…) einer Erkrankung durch Pulsdiagnostik erkennen (Lek.4); Charakter einer Erkrankung (Lek.9 und 40) sowie die Pathogenese (Lek.10) und Prognose (Lek.15) der Erkrankung. Ein Kenner kann sogar die pathologischen Faktoren differenzieren und unterscheiden, z.B. ob die Erkrankung Kälte induziert ist oder von inneren, körperlichen Verletzungen herrührt, oder aus einem Teufelskreis der Dysregulation des Metabolismus. Und letztlich kann er auch unterscheiden, ob eine Fülle oder eine Leere besteht.

Das Puls-Phänomen und die Symptomatik des Patienten müssen mit folgenden Beobachtungen in Verbindung gebracht werden um die wesentlichen Ursachen einer Erkrankung mit entsprechendem Befund zu entdecken:

Stimme, Hautfarbe, Geruchssinn, Geschmacksinn; Sekrete der 5 Körperöffnungen (fünf Körperflüssigkeiten; Lek.13).

Manchmal kommt es zu eine großen Diskrepanz zwischen Pulsqualität und Symptomatik (Lek.21). Liegt so etwas vor, so muss man entweder auf die Aussagekraft der Symptome verzichten und der Pulsqualität folgen (Lek.16), oder man verzichtet auf die Pulsqualität und folgt den Symptomen (Lek.17).

Die Entscheidung darüber liegt in den Händen des Therapeuten und ist abhängig von seiner wissenschaftlichen Kenntnis, seinem wissenschaftlichen Niveau und seiner klinischen Erfahrung.

Kapitel 22-29: Zyklus der Haupt- und Nebenmeridiane (Lek.22; Anfang und Ende eines Meridians; Länge eines Meridians(Lek.25)); die 8 außerordentlichen Meridiane sind wie die Seen und Gewässer der 12 Hauptleitbahnen (Lek.27). Sie sammeln Qi und Blut, wenn der Körper gesund und voller Kraft ist, um dann in Notsituationen Reserven zu haben (Die topographische Anatomie des Körpers und seine Funktionen in Lek.28); Diskurs über die pathologischen Symptome in Lek.29.

Es gibt 15 Sehnenleitbahnen mit Namen und Kreuzungsstellen der entsprechenden Speicher- und Palast-Organe (Lek.27)(i. V. m. Klassiker der Reinen Fragen: Unterschiede: statt Konzeptions- und Lenker-Gefäße bietet der Klassiker zusätzlich die Begriffe des Yang-Qiao-Gefäßes und Yin-Qiao-Gefäßes an)è praktische Bedeutung (z.B.): Regulation von Yin und Yang (Yangwei/Yinwei); Regulation des Speicherorgans und Palastorgans (Konzeptionsgefäße und Lenkergefäße); Regulation von Ruhe und Bewegung bzw. Links und Rechts (Yin-Qiao- und Yang-Qiao-Gefäße), z. B. bei Apoplex, Epilepsie und Ataxie; sowie zur Regulation der Bauch- und Beckenorgane (Chong-Mai und Dai-Gefäß), z. B. bei gynäkologischen und urologischen Erkrankungen, sowie auch Hernien.

Kapitel 30-47: Innere Landschaft:

Die Anatomie der Speicher- und Palast-Organe (inklusiv der Länge, innere und äußere Merkmale des Organs, Gewicht, Volumen (Lek.42)). Es ist erstaunlich zu sehen, dass die Beschreibung der Leber exakt wie die schulmedizinisch, anatomische Einteilung derselben, vom Glisson bis zu den vier rechten Lappen und den drei linken Lappen in der chinesischen Medizin besteht. Des Weiteren gibt es „sieben innere Tore“ zur Unterteilung des gesamten Gastrointestinalkanals in sechs Kompartimente (Lek.44)è wichtig z. B. bei chronischen Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, Tumoren.

Es bildet sich ein Netzwerk von Haupt- und Nebenleitbahnen unter den Speicherorganen und Palastorganen aus, das weiterhin aus Querverbindungen der 12 Hauptmeridiane und der Nebenmeridiane besteht, sowie vertikale Verbindungen mit dem San Jiao bildet. Der 3Erwärmer (Sanjiao) gleicht 3 Brennöfen im Körper (oben, mittig, unten); die Meridiane sind die Projektion der inneren Zang-Fu-Organe nach außen, woraus sich das 6-Schichten-Modell entwickelte (Oberfläche (Yang-Qi dominiert; Herz und Leber), Zwischenraum, Innenraum (Yin-Qi dominiert; Lunge und Nieren); Lehrmeinung der 5 Wandlungsphasen und der 6 pathogenen Faktoren, s. Tabelle, Diagramm …aus dem Buch xx, Fußnoten und Bemerkung zur Verständigung)); es werden außerdem noch die 8 einflussreichen Punkte beschrieben (Lek.45).

Die ganzheitliche Lebenseinstellung, später im Folgenden besprochen; Yuan-Qi-MingMen-SanJiao-Achse (oder auch „innere Verbindungsbahn“):

1. Yuan-Qi-Lehre: das NanJing schuf zum ersten Mal die Yuan-Qi-Lehre. Yuan-Qi (Yuan bedeutet Ursprung oder Anfang; Yuan-Qi ist eine Yang Form, die der Essenz des Lebens entspringt) ist das sich zwischen beiden Nieren bewegende Qi. Es entstammt der Lebensessenz der Eltern und wurde an das Kind weitergegeben. Yuan-Qi (Keimzellen, Stammzellen, Wachstumsmarker, -hormon, Tumormarker als Kontrollparameter) setzt die aktive Funktionalität der 5 Speicherorgane und 6 Palastorgane in Gang (Lek.66). Yuan-Qi steuert das Wachstum, die Ausdifferenzierung des Embryos oder eines Gewebes (gesund oder tumorös) und das Wachstum eines Organs bzw. des Körpers (Lek.8). Das Yuan-Qi ist eine große Quelle der Heilungskraft aus den 12 Hauptleitbahnen, und bildet die Wurzel der 5 Speicherorgane und 6 Palastorgane. Das Yuan-Qi erhält die Vitalität des Lebens und braucht ständige, dynamische Qi-Zufuhr aus Ernährung und ständige Qi-Abfuhr zur Entsorgung. Es wird in den Nieren durch den Transformationsmechanismus des SanJiao erzeugt und verteilt durch den Weg des San Jiao, der alle Gewebe und Organe des ganzen Körpers erreicht (Lek.31). Im Ming Men (wörtlich übersetzt: „Tor des Lebens“, s. unten) wird das ganze Qi gespeichert (Lek.36); aus Yuan-Qi: detaillierte Erläuterung der Yuan-Punkte in den 12 Hauptmeridianen (Lek.66).

Wie kann man Veränderungen (wie z. B. Zu- und Abnahme) des Yuan-Qis feststellen?

Zu- und Abnahme des Yuan-Qi wird ursprünglich am Ren-Yin-Punkt (Magen 9; aus dem Klassiker der Reinen Fragen (Lek.?)) reflektiert. Als wirklich außergewöhnliche Leistung hat das Nan Jing die bis heutig gültige Auffassung, dass das Yuan-Qi an der dritten Position des linken Radialispulses reflektiert wird, erbracht (Lek.14). Es bezeichnet den Puls in der dritten Position des linken Pulses als Wurzel der Lebenskraft aus der man die Prognose des Verlaufs der Krankheit ableiten kann. Deshalb wird die Stelle als Ming Men durch die folgende Pulsdiagnostik gekennzeichnet.

Der Therapeut drückt den linken Ringfinger in die tiefste Ebene bis zum Knochen. Dort angelangt hebt er den Finger leicht an {spürt er dann keine Erhebung, i. V. m. verbogener Puls (Fu Mai) oder fixierter Puls (Lao Mai)}und spürt gleichzeitig eine Paar schnellere turbulente Pulsationen unter dem Ringfinger. Das ist der Kennzeichen des Yuan-Qis, während bei normalem Zustand der Nieren zum Zeitpunkt der leichten Anhebung des Ringfingers eine kräftige Fülle zu spüren ist (Lek.5). Der behandelnde Arzt sollte den Zustand des Patienten anhand dessen Yuan-Qi beurteilen. Er kann feststellen, ob ein Yang-Reichtum oder eine Yang-Schwäche vorhanden ist. Nun entscheidet die vom Therapeuten eingeschlagene Behandlungsrichtung (er sollte sie durch die oben genannten Leitfäden und eine genaue Differentialdiagnostik auswählen). Er schaut, ob die Oberfläche des Haupt- oder Nebenmeridians befallen ist, ob eine Fülle oder eine Leere besteht, ob der Patient Kälte- oder Hitze-Symptome aufweist, oder ob gar ein inneres Organ betroffen ist. Danach entscheidet der Therapeut, welche spezifische Kräuterrezeptur angewendet werden soll.

Als Beispiel einer Differenzierung sehen wir hier folgende Rezepturen: das „kalte-Extremitäten-Dekokt“, das „weiße-Tiger-Dekot“ und das „Süßholz-Lakrizte-Dekot“ (Tabelle).

Der Begriff MingMen wurde bereits sechsmal im Klassiker der „Reinen Fragen“ und im Klassiker „Der Gelbe Kaiser“erwähnt. Die Lektion „der große Diskurs des Missverständnisses in der spirituellen Achse“ hat darauf hingewiesen, dass die Augen ein Fenster der Vitalität und Spezifität sind und sich in ihnen der Zustand der Lebensessenz spiegelt, aus denen man eine Prognose der Pathogenese einer Erkrankung ableiten kann. Die Lektion „Die Wurzel und der Knoten in der spirituellen Achse“ sagt: „Das Ming Men spiegelt sich in den Augen“. Die Lektion 36 des NanJing hat eine ganz neue Ideologie für die MingMen-Lehre mittels der Pulsdiagnostik erläutert. Sie betrachten MingMen als ein inneres Organ und legen zum ersten Mal fest, dass bei der Pulstastung „links die Niere und rechts das MingMen“ getastet wird. Das MingMen steht in Verbindung mit dem Yuan-Qi und ist die Wurzel des Lebens. Es speichert die Lebensessenz und der Geist (Shen) wohnt dort. Ming Men steuert die Fortpflanzung und hat eine Verbindung zu den Nieren (Lek.36 und 39). Die MingMen-Lehre wurde später von berühmten Ärzten, wie Herr Zao Xianke (2. Hälfte des 16. Jhd. und erste Hälfte des 17. Jhd.), Zhang Jingyu (1563?1640), Sun Yikui (1522~1619) weiter entwickelt um ein systematisches Fundament zu erbauen und zu vertreten.

3. Die Lehre über den SanJiao (3Erwärmer) wurde zum ersten Mal im NanJing festgelegt: San Jiao ist außerhalb der 5 regulären Palastorgane (Gallenblase, Magen, Dickdarm, Dünndarm, Harnblase; Lek 39). Er ist die größte Qi-Tranformationsstätte und stellt den Weg für den Transport der Nahrungsmittel. Vor allem bildet er auch den Weg für den Transport und die Transformation von Yuan-Qi (Lek.66). Das obere San Jiao beinhaltet die Organe oberhalb des Zwerchfells (Herz, Lunge und Pleura). Das mittlere San Jiao beinhaltet die Organe vom Zwerchfell abwärts bis oberhalb des Nabels. Das untere San Jiao beinhaltet die Organe unterhalb des Nabels.

4. Die Lehre über Ying und Wei; die Lehre über Qi und Blut: Definition von Ying und Wei; Entstehung, Merkmale und Charakter, Verteilung der Position und Funktion (Lek.30), Erwärmung und Atmung des Qis, Ernährung und Pflege des Blutes (Lek.22); Verhältnis zwischen den inneren Organen und Qi, Blut, Ying und Wei. (Lek.32); das enge Verhältnis zwischen dem Rhythmus des Schlafens und der Zirkulation des Yings und Blutes (Lek.46), die Regulation des Yings und Weis, bzw. des Qis und Blutes fördert im weiteren Sinne den guten Schlaf.

5. Harmonisches Zusammenarbeiten der inneren Organe; die Projektion des Inneren auf die Oberfläche mittels den 5 physiologischen Farben, 5 Stimmen, 5 Sinnesorganen (Nase, Augen, Ohren, Mund, Zunge), sieben Körperöffnungen, 5 Gerüchen, 5 Geschmacksrichtungen, Sehen und Hören (Lek.40). Durch diese Diagnosemittel erkennt man die differenzierte Lokalisation der Krankheiten (Lek.74). Das NanJing wird noch besser beschrieben, durch den „Diskurs der wahrhaften Schriften des goldenen Kabinetts“, oder durch den großen „Diskurs des Entsprechungsphänomen von Yin und Yang der Reinen Fragen des Gelben Kaisers“. Zum Beispiel die Guan-Muster-Symptomatik (Abschließen) und Ge-Muster-Symptomatik (Aufstoßen und Übelkeit bis hin zum Erbrechen; Lek.37). Pyschosomatische Aktivität; die 5 Speicherorgane beherbergen die 5 Seelen. Die Leber beherbergt die Wanderseele (Hun), die Lunge beherbergt die Körperseele (Po), das Herz beherbergt den Geist (Shen), die Milz beherbergt das Denken und die Intelligenz (Yi), die Niere beherbergt die Essenz und die Willenskraft (Zhi) (Lek.34).

Befragung zum Kern der Krankheit; Differenzierung der Krankheiten:

1. Ursachen von Innen und Außen:

Äußere Faktoren: Wind, Kälte, Feuer, Sommerhitze und Feuchtigkeit.

Innere Faktoren: Kummer und Traurigkeit, Grübeln und Sorge, Wut und emotionaler Stress, ungesunde Ernährung, Überarbeitung (Lek.49)

2. Entstehung einer Krankheit:

Man erkrankt häufig durch innere Faktoren, welche die Meridiane angreifen, zu denen sie die größte Affinität haben.

Die 6 pathologischen Faktoren (meistens von außen): Wind, Kälte, Sommerhitze, Feuchtigkeit und schlechte Ernährung, Überarbeitung.

3. Entwicklung einer Krankheit (Pathogenese):

Der „Diskurs des wahrhaften Speicherorgans im geheimnisvollen Jade“: „Die 5 Speicherorgane nehmen ihr Qi von der Mutter und übertragen dieses dann weiter auf ihre Kinder. Das Qi wohnt im Mutterorgan und strebt nach dem dominanten Organ.“

Wird der pathogene Faktor im Erzeugungszyklus übertragen, so wird dies als „Nachbarübertragung“ bezeichnet;

l        (Leere)/Schwäche-Agens: Die Krankheit der Mutter überträgt sich auf den Sohn

l        Fülle-Agens: Die Krankheit des Sohnes überträgt sich auf die Mutter

Wird der pathogene Faktor im Überwindungszyklus weitergegeben, so wird dies als „nachfolgende Übertragung oder 7 (böse) Übertragungen“ bezeichnet;

Diebisches Agens: Dies ist ein Agens, das durch ein attackierendes Organ entstanden ist. Dadurch kommt es zur Übertragung einer Krankheit (Übertragung auf das überwundene Organ);

Minimales Agens: Agens, das durch das überwindende Organ entstanden ist. Es kommt zur Übertragung einer Krankheit (Übertragung auf das nicht zu überwindende Organ).

Richtiges Agens: das dem Organ zugehörige, spezifische Agens verursacht die Erkrankung im Meridian, Speicher-, oder Palastorgan.

4. Pathologischer Mechanismus (Pathogenese im Sinne eines Mechanismus für Entstehung, Entwicklung und Veränderung):

a. Degenerativer Verbrauch (Lek.12 und Lek.14); b. Dysregulation von Yin und Yang (Lek.58); c. Dysharmonie zwischen Ying und Wei, bzw. zwischen Qi und Blut (Lek.46); d. Dysregulation der zehn Meridiane und Gefäße (Lek.22 und 24); Pathologie der 8 außerordentlichen Meridiane (Lek.29).

5. Muster-Krankheiten:

1) Akkumulations- und Sammlungs-Krankheiten (Lek.55):

Im Bereich von Yin und Yang, Qi und Blut, Speicher- und Palastorganen wurde eine Möglichkeit der Differentialdiagnose erarbeitet. Sie nimmt Bezug auf die Entstehungsmechanismen, auf die pathologische Lokalisation, auf den morphologischen Charakter und auf die Merkmale der Muster-Symptomatik.

2) Durchfall-Erkrankungen (Lek.57):

Kälte und Feuchtigkeit schädigen die Milz—von der Milz verursachte Durchfälle; vom Magen verursachte Durchfälle; durch Ansammlung von feuchter Hitze verursachte Durchfälle – Dickdarm-Durchfälle; große Ansammlungsdurchfälle.

3) Durch Kälte induzierte Krankheiten(Lek.58):

Im übertragenen Sinne werden alle Krankheiten, die durch die 6 klimatischen Faktoren verursacht werden, im NanJing erklärt und zusammengefasst. Dazu zählen: Windschlag, Kälte induzierte Krankheiten, Feuchte-Hitze-Krankheiten, Hitze-Krankheiten und Wen-Bing-Erkrankungen.

4) Manie und Epilepsie (Xian); (Eklampsie; wird im Klassiker der Reinen Fragen als „Dian“ bezeichnet. Im Altertum wurde die Definition von Dian- und Xian-Mustersymptomatik nicht unterschieden).

Die beiden Krankheiten werden durch die Veränderungen der Pulsqualität unterschieden, wobei die Sektion Cun als Yang und die Sektion Chi als Yin bezeichnet wird.

Die Verdoppelung von Yin deutet auf eine Epilepsie-Mustersymptomatik hin; die Verdopplung von Yang deutet auf eine Manie-Mustersymptomatik hin (Lek.59 und 20)

5) Kopfschmerzen werden in zwei Typen eingeteilt:

Kopfschmerzen durch den Fuß-Meridian des Jueyin: Pathologisches Agens schädigt die Meridiane und Gefäße. Oder die Primärerkrankung verursacht sekundäre Kopfschmerzen. Diese werden durch rebellierendes Qi verursacht. Die Ursache einer solchen Krankheit ist leicht zu beheben.

Echte Kopfschmerzen: Pathologisches Agens dringt direkt in das Gehirn und das Rückenmark ein. Die Ursache der Krankheit ist schwerer zu beheben.

6) Herz-Schmerzen werden in zwei Typen eingeteilt (Lek.60)

Herz-Schmerzen durch den Hand-Meridian des Jueyin: Wenn die 5 Speicherorgane von einem Agens angegriffen werden, entsteht ein durcheinander laufendes Qi (primär von den Speicherorganen) und sekundäre Herzschmerzen. Dieser Schmerz tritt langsam auf und die Pathologie ist leicht zu beheben.

Echte Herz-Schmerzen: Dies sind Herzschmerzen, welche durch den direkten Angriff eines pathologischen Agens eine Verengung der koronaren Herzkranzgefäße und der Nebenmeridiane verursachen. Dieser Schmerz ist sehr bedrohlich und seine Ursache ist schwer zu beheben.

7) Kollaps des Yangs und des Yins (Lek.20):

Kollaps des Yang: Wenn das Yang-Qi des Körpers plötzlich massiv verschwindet, führt das zu einem schweren Kreislaufskollaps mit einem Versagen der Organe. Dadurch wird die Aufbewahrung des Geistes (Shen) in den 5 Speicherorganen geschädigt. Es manifestiert sich folgende Symptomatik: Orientierungslosigkeit, Halluzinationen.

Kollaps des Yin: Wenn das Yin-Qi des Körpers plötzlich massiv verschwindet, führt dies zu einem schweren Verbrauch der Lebensessenz und deren Transport zu den Augen, wodurch die Sehkraft verloren geht. Dies wird als „Blende der Augen“ bezeichnet.

8) Sieben Hernien (Lek.29):

Es wurden verschiedene Meinungen zu den „Sieben Hernien“ geäußert und am meisten wurde in dem Buch „ Ru Men Shi Qin—Betrachtung der Angelegenheit aus der konfuzianischen Schule“ niedergeschrieben: „Kälte-Hernie“, „Qi-Hernie“, „Blut-Hernie“, „Wasser-Hernie“, „Sehnen-Hernie“, „Fux-Hernie“, „Epilepsie-Hernie“. Yu Shu meinte, dass solche Hernien durch Mangel an Qi und Blut und Dysregulation von Kälte und Wärme verursacht werden.

9) Knoten und Ansammlungen (Lek.29):

Knoten und Ansammlungen aufgrund von Blutstase werden meistens durch eine Dysregulation der Konzeptionsgefäße, und vor allem durch eine Unzulänglichkeit des Qi-Mechanismus bei gynäkologischen und urologischen Erkrankungen ausgebildet. Bei solchen Krankheiten wird ein strukturierter Knoten, der sich wechselweise als eine Ansammlung oder ein Verschwinden darstellt, gebildet. Meist befindet er sich im abdominellen Raum. Die schmerzhafteste Ansammlung liegt in der Qi-Ebene und wandert von einer Stelle zur anderen. Yu Shu meint, dass es 8 Ansammlungen gibt: „Grünblaue Ansammlung“, „Gelbe Ansammlung“, „Austrocknende Ansammlung“, „Blutstase-Ansammlung“, „Fux-Ansammlung“, „Schlangen-Ansammlung“,  „Livide Ansammlung“, „Fett-Ansammlung“.

5: Akupunkturlehre

1)      5 Antike Punkte

l        Warum ist der Jing (-Brunnen)-Punkt der Anfang der Qi-Zirkulation eines Meridians (Lek.63)?

l        Bedeutung des Jing (Brunnen)-Punkts für das Entspringen und des He-(Sammlungs)-Punkts für das Zusammenfügen (Lek.65).

l        Yin&Yang-Charakter der 5 Transport-Shu-Punkte und der Charakter der fünf Wandlungsphasen (Lek.64).

l        Indikationen der 5 Antiken Punkte (Lek.68)

2)      Ursprungs-Yuan-Punkte: Es sind Öffnungspunkte für das Yuan-Qi der inneren Organe. Es gibt pro Hauptleitbahn (12 Hauptleitbahnen) jeweils einen Ursprungs-Punkt namens „Ursprungs-Yuan-Punkt“. Falls eine Krankheit im Organ vorhanden ist, sollte man zur Behandlung den Ursprungspunkt nehmen (Lek.66). Bei den Yang-Meridianen existiert jeweils ein Extrapunkt, der hinter dem Transport-Shu-Punkt (Hand- oder Fuß-Meridian) steht. Die Ursprungspunkte der 6 Yin-Meridiane sind mit den jeweiligen Transport-Shu-Punkten abgedeckt.

3)      Rücken-Shu-Punkt-Lehre (organspezifisch) und Alarm-Mu-Punkte-Lehre:

Rücken-Shu-Punkte gehören zum Yang und sind Treffpunkte des Qis der Meridiane und Gefäße, sowie der inneren Organe. Sie liegen im Bereich des Rückens und des Beckens. Shu bedeutet hier Transport. Shu-Punkte sind Zustimmungspunkte, die zur Unterstützung der Organe verwendet werden. Alarm-Mu-Punkte gehören zum Yin und sind Treffpunkte des Qis der Meridiane und Gefäße, sowie der inneren Organe. Sie liegen im Bereich der Brust und des Bauches. Mu bedeutet Ansammlung des Qis. Mu-Punkte sind Alarmpunkte und deuten bei Druckempfindlichkeit auf eventuelle Dysharmonien eines Organs hin.

Rücken-Shu-Punkt und Alarm-Mu-Punkte sind ein Transportszentrum, welches die inneren Organe mit Yin und Yang verbindet, deshalb wird ein pathologischer Faktor in einem Yin-Meridian über einen Yang-Meridian ausgeleitet. Dabei wird ein Rücken-Shu-Punkt gezielt stimuliert. Im umgekehrten Fall wird ein pathologischer Faktor in einem Yang-Meridian über einen Yin-Meridian ausgeleitet. Dabei wird ein Alarm-Mu-Punkt gezielt stimuliert (Lek.67).

4)      15 Nebenmeridian-Punkte:

Luo-Punkte sind Kreuzungsstellen eines Haupt- und eines Nebenmeridians. Sie verbinden die Oberfläche mit dem Innenraum. Deshalb werden diese Punkte gerne bei chronischen Erkrankungen verwendet.

5)      8 Einflussreiche Punkte:

Diese werden gerne bei Hitzeerkrankungen verwendet.

6: Akupunkturtechniken (Lek.69 bis 81)

  1. 1.) Manuelle Techniken:

Haltende Hand und Akupunktierende Hand (Lek.78)

2.) präziser Stichwinkel und Stichtiefe erzeugen eine bessere Stimulation und Nadelsensation; dies erhöht die klinische Wirksamkeit und vermeidet medizinische Zwischenfälle (Lek.71).

l      Je nach Jahreszeit und dem Zustand der Qi-Zirkulation in den Meridianen und Gefäßen, sticht man unterschiedliche tief (Lek.70).

l      Im NanJing steht zum ersten Mal beschrieben, dass eine Nadel parallel zur Haut stimuliert wird.

3.) Durchführung der Nadelstichtechnik und Optimierung der Akupunkturstimulation.

l      De-Qi-Gefühl: wird erreicht und ist ausgelöst, wenn der Therapeut unter seiner Nadel eine langsame, harmonische, tiefe Anspannung spürt.

l      Gleichzeitig spürt der Patient ein ziehendes, elektrisierendes, spannendes und schweres Gefühl, welches entlang einer bestimmten Richtung strömt und zu einer bestimmten Stelle hin ausstrahlt.

l      sobald die Hand das ankommende Qi-Gefühl spürt, oder das De-Qi-Gefühl nach der Einführung der Nadel in der Haut verschwindet, nimmt man die Nadel wieder heraus (Lek.80).

  1. Sedierungs- und Tonisierungsmethoden der Akupunktur:

1)     Sedierungs- und Tonisierungsmethoden des „Mutter-Sohn-Verhältnisses“

a)      Die 5-Transport-Punkte des erkrankten Meridians folgen der Kombination des Verhältnisses zwischen Mutter im erkrankten Meridian des Fußes und Sohn im entsprechenden Handmeridian, gemäß der 5-Wandlungsphasen (Lek.69).

b)     Die 5-Transport-Punkte im gleichen Meridian folgen der Kombination des Verhältnisses zwischen Mutter und Sohn für die Sedierung- und Tonisierungstechniken gemäß der 5-Wandlungsphasen (Lek.73).

c)      Methoden zur Stimulation des Mutter-(Brunnen, Holz)-Punktes und zur Sedierung des Xing-(Sohn, Feuer)-Punktes (Lek.73).

d)     Methoden zur Stimulation des Brunnen-(Sohn, Holz)-Punktes und zur Tonisierung des He-(Mutter, Wasser)-Punktes.

2)     Methoden zur Sedierung des Südens und zur Tonisierung des Nordens

Dies ist eine Methode, die im übertragenen Sinne zur Tonisierung der Mutter und zur Sedierung des Sohnes (gegen Leber-Reichtum und Lungen-Schwäche) entwickelt wurde.

Kapitel 62-68: Äußere Landschaft: Akupunkturlehre; Beschreibung der Punkte und ihre jeweilige Qualifikation (Verbindung Mensch-Erde-Himmel)

Kapitel 69-81: Behandlungsstrategien; Darstellung der Behandlung und Therapie bestimmter Syndrome

Therapie und Behandlungsstrategien:

  1. die Mutter tonisieren => erzeugt das Kind (Kap. 69/79)
  2. Sedierung des Südens und Tonisierung des Nordens (Kap. 57)
  3. Unterstützung der Erde bei Überkontrolle des Holzes (bei Lebererkrankung muss man die Milz stärken; Kap. 67)

– Nadeltechniken:

Wie erreiche ich das De-Qi und wie kann ich es beeinflussen? Sedieren, Tonisieren, Harmonisieren; wie man aus übersteigendem Yang, Yin tonisiert und umgekehrt (5-Schichten-Modell (Haut-Muskeln-Gefäße-Sehnen-Knochen).

Die original chinesische Medizin (antike Medizin) legt allerhöchsten Wert auf die Ästhetik. Sie wird bemessen am proportionalen Verhältnis, das sich durch die äußere Betrachtung abbildet. Die Ästhetik stellt eine komplette Ausgeglichenheit, zwischen Mensch und Umwelt, den 5 Wandlungsphasen, Yin und Yang, dar. Alle Vorgänge, die sich im Inneren des menschlichen Körpers abspielen, sowie die Zustände der Organe, spiegeln sich im Antlitz des Menschen wieder.

Es kommt in der chinesischen Medizin alles auf die Ästhetik, oder auch Homöostase (völlige Ausgeglichenheit) an. Ist ein Organ nicht im Gleichgewicht, so stört es unweigerlich auch die anderen Organe in deren Funktion. Als Beispiel sei das Element Holz (Gb/Le) aufgezeigt: Ist das Holz (Leber) überaktiv, so wird es die Erde (Milz) attackieren und das Metall (Lunge) überwinden. Überaktivität zeigt sich zum Beispiel in einem Leber-Ca.

Ist das Holz (Leber) schwach, so wird es von Metall (Lunge) attackiert und von der Erde (Milz) überwunden. Schwäche zeigt sich zum Beispiel als Leberzhirrose.

Besonderheiten des NanJings:

  1. Die Pulsdiagnose wurde zum ersten Mal ausführlich beschrieben und erläutert.
  2. Die 5 Wandlungsphasen wurden zum ersten Mal in Praxis und Theorie ausgeweitet und vertieft:
  • Organuhr
  • 4 (5) Jahreszeiten
  • Krankheit
  • Akupunktur (5 Transport-Shu-Punkte)

=> es wurde eine systematische Entsprechungslehre ausgearbeitet

3.   MingMen-Theorie (Lehre)

4.   Yuan-Qi-Theorie (Ursprungs-Qi)

5.   3 Brunnen-Theorie (SanJiao; 3Erwärmer)

=> Achse zur Erklärung in Diagnose und Therapie (Achsen-Theorie nach Prof. Ling)

6.   Die 8 außerordentlichen Meridiane:

  • RenMai & DuMai (Krebserkrankungen, Urologische Erkrankungen, Gynäkologische Erkrankungen)
  • ChongMai & DaiMai (Thorax- und Bauchschmerzen; Gynäkologie, Regelbeschwerden)
  • YinQiaoMai & YangQiaoMai (Schlaganfall, Epilepsie, Manie und Depression)
  • YinWeiMai & YangWeiMai (Fiebererkrankungen, Herzinfarkt, Depression und Traurigkeit)
  1. Die Akupunkturlehre wurde ausgearbeitet
  2. organische Anatomie (Organ und Meridian): Länge, Gewicht, Umläufe, Kreisläufe, Zeit, Qi-Zyklus, Ying-Zyklus):Wie, Qi, Ying, Xue, ,Jun,Yie

=> Immunabwehr => Yuan-Qi (1. im Meridian; 2. zwischen Dantian (Ren5) und Mingmen (Du4))

  1. manuelle Technik und Anwendung der Akupunktur (Handtechnik, Stichtiefe, Manipulation, De-Qi)

=> das sind die 9 Meilensteine auf die immer und überall zurückgegriffen wird!!!

Artikel von Xuming Li über die letzten 50 Jahre Forschung über das NanJing.

Falls Interesse besteht mehr über die Entwicklung der vergangenen 2000 Jahre NanJing zu erfahren, siehe Prof. Paul U. Unschulds Übersetzung des NanJings.

In den letzten 50 Jahren wurden hauptsächlich 4 Bereiche des NanJings näher erforscht:

  1. Theoriegrundlagen
  2. kritische Textkorrektur & Texterklärung der Literatur (viele Autoren; verschiedene Meinungen, Ansichten und Theorien)
  3. experimentelle Forschung (z.B. Pulsdiagnostik)
  4. Klinische Forschung

Zu 1.:

  • 5 degenerative Veränderungen in der Pulsdiagnose (5 Zang-Organe (4. Kapitel von NanJing))
  • 5 Stase-Erkrankungen (Akkumulationserkrankungen) sind frühzeitig durch Pulsdiagnose erkennbar (5 Tumor-Erkrankungen entsprechend den 5 Wandlungsphasen)
  • Yuan-Qi (auf der Yuan-Qi-Ebene wurden 3 Krankheiten erforscht:
  1. chronische Glomerulonephritis
  2. chronische Niereninsuffizienz
  3. Glomeruläre Anämie

Zu 2.:

  • Texte vergleichen und korrigieren
  • Vereinfachte Umgangssprache; leichter erklärt
  • Erläuterung des Textes (z. B. kann man eine Pandemie anhand des Klassikers bildlich und klar verständlich der Öffentlichkeit erklären)
  • Themenorientierte Klassifizierung

=> Interpretation von Xuming Li:

In der westlichen Forschung wird durch Antibiotika, Strahlentherapie, Hormontherapie, Cortison, Homöopathie,…das Yuan-Qi erschöpft und aufgebraucht. Man muss Yuan-Qi wahren und pfleglich damit umgehen, um ein langes und gesundes Leben zu gewährleisten.

Yuan-Qi:

Wodurch wir Yuan-Qi erschöpft?

  • Durch Narkose: Schlagzeile: OP gut überstanden, sensationeller Erfolg…am Tag danach ist der Patient aber doch verstorben => Anästhetika erschöpfen das Yuan-Qi (die Lebensenergie) und gaukeln im ersten Moment eine vollkommene Genesung vor, doch ist der Patient schwach (hatte also vorher schon zu wenig Yuan-Qi) kann das tödlich enden.
  • Durch Medikamentenabusus, mit Medikamenten wie Antibiotika, Cortison, Schmerzmittel,…

Man muss die Konstitution jedes Einzelnen beachten. Als Beispiel wird ein Kind mit Angina tonsillaris angeführt, das zur Therapie ein Antibiotikum bekommt. Antibiotika unterdrücken nur die Symptome, lösen aber nicht die Wurzel des Problems. Es schädigt zusätzlich den gesunden Organismus (wie Darmflora) und erschöpft das Yuan-Qi.

Die westliche Medizin macht keine Unterschiede bei Patienten (außer bei deren Versicherung J), egal ob der jung oder alt, ob dick oder dünn, ob groß oder klein. Die Schulmedizin hält sich nur an Richtlinien und Vorgaben, welche möglicherweise bei der Großzahl der Patienten zutreffen, jedoch fallen immer mehr Patienten durch dieses grobmaschige Raster.

Zur Verdeutlichung:

Ältere Menschen haben wenige Körpersäfte und leiden schnell an „Leere“ mit Symptomen wie Reizbarkeit, Hitze, Unruhe…. Bei den Patienten besteht in der oberen Körperhälfte meist relative Fülle und in der unteren Körperhälfte relative Leere. Bei einem gesunden Menschen reguliert sich diese Dysbalance von selbst. Wird jedoch Antibiotikum gegeben, so wird die Autoregulation unterbunden und die Dysbalance steigert sich zunehmend.

Jüngere Menschen hingegen besitzen mehr Körpersäfte. Sie sind eher anfällig für klimatische, pathogene Einflüsse und leiden auch mehr an Fülle-Syndromen. Dabei liegt die Ursache nicht in den inneren Organen verankert, sondern auf den oberflächlich gelegenen Meridianen. Diese sind zumeist durch einen pathogenen Faktor blockiert.

=> der Arzt muss dringend zwischen Fülle und Leere, Hitze und Kälte, Yin und Yang unterscheiden. Tut er dieses nicht, so wird Yuan-Qi verbraucht. Daraus kann sich sehr leicht eine Blutstase entwickeln, welche sich im weiteren Verlauf schnell zu einem Tumor entwickeln kann, oder zu einer Chronifizierung der Erkrankung.

So steigen die Nebenwirkungen und die Wechselwirkungen der Medikamente stetig an:

Die Schulmedizin verwendet zur Therapie „Gift gegen Gift“. Jedoch ist zwischen therapeutischem Nutzen und toxischer Wirkung eine sehr schmale Grenze. Solch toxische Medikamente als Dauermedikation einzunehmen (z. B. in der Krebstherapie oder bei chronischen Schmerzzuständen) ist sehr gefährlich und ein Hausarzt, der diese Mittel im Sinne der Allopathie anwendet, muss er sehr, sehr vorsichtig sein.

Nach einer allopathischen Therapie fühlt der Patient eine kurzzeitige Besserung, um dann aber doch meist anschließend wieder schwer zu erkranken, oder sogar zu versterben.

Meiner Ansicht nach verlängert eine Therapie in dieser Form das Leben nicht, sondern verdeckt nur das Symptom. Betrachtet man das Ganze genauer, so handelt es sich bei diesen Therapieformen nur um ein Kostenspiel. Sehr viele Menschen bereichern sich daran.

In der chinesischen Medizin jedoch, wird keine Allopathie angewandt, sondern man erfährt den Körper als ganzheitliches Netzwerk. Außerdem will ein langfristiger Heilerfolg erzielt werden um nicht der Chronifizierung einen guten Nährboden zu bieten.

Viele Patienten kommen mit Stress und Verspannungen in die Praxis. Sie werden von den bisher bestehenden Akupunkturgesellschaften alle gleich behandelt – sie bekommen eine Anti-Stress-Pille. Diese Pille enthält kalte und bittere Eigenschaften, die die innere Hitze und das Feuer überwinden. Doch arbeiten sie in diesem Falle auch nur allopathisch. Die Bitterstoffe zerstören die Darmflora und die kalten Eigenschaften lösen eine Stauung in den Meridianen aus => dadurch wird die Essenz (Yuan-Qi) geschwächt. Nach solch einer Behandlung, die nur aufgrund des Stresses und ohne Berücksichtigung von Puls, Zunge,…, durchgeführt wurde, fühlt sich der Patient sehr schwach. Es entwickelt sich ein Teufelskreis, denn durch diese Schwächung ist der Patient noch anfälliger für Stresserkrankungen und Erkältungen.

Es zeichnet sich als großes Problem ab, dass viele Therapeuten die chinesische Medizin mit den Maßstäben der westlichen Medizin anwenden. Es schmälert, oder unterdrückt die ganze Wirkung der chinesischen Medizin. Wer als Therapeut so arbeitet, hat die chinesische Medizin nicht verstanden und nicht erfasst

Zurück zu den „Anti-Pillen“. Alle Anti-Pillen sind schlecht, da sie ohne feine Differenzierung verabreicht werden und so meistens mehr schaden, denn helfen. Gerade aber das NanJing bietet durch die Strategie der 5 Wandlungsphasen ein hervorragendes Werkzeug zur ganzheitlichen Behandlung. Befreien Sie sich von der festgefahrenen Theorie von Yin und Yang, von dieser „Entweder-Oder-Mentalität“.

Wir müssen versuchen die chinesische Medizin mit der westlichen Medizin zu paaren und zusammen zu arbeiten. Die chinesische Kultur bietet sehr erfolgreiche und bereits in der Praxis erprobte Technik, die zusammen mit der ausgezeichneten Grundlagenforschung des Westens ein absoluter Gewinn wäre.

Krankheit ist eine Dysregulation oder eine Zerstörung der Autoregulation. Meines Erachtens ist vor allem der Metabolismus betroffen. Es entsteht eine Dysbalance zwischen Energiezufuhr und –abfuhr. In den meisten Fällen liegt eine Absorptions- oder Rückresorptionsstörung vor. Die Entwicklung einer Pathogenese wird in den meisten Fällen durch eine metabolische Krise ausgelöst. Erkrankung löst eine Kaskade (Kettenreaktion) aus. In dieser Krisensituation, d. h. wenn die Ursachen von Krankheiten nicht behoben werden, sondern nur durch die Allopathie das Symptom unterdrückt und das Yuan-Qi verbraucht wird, entwickelt sich alles zu einem unerträglichen Zustand für den Patienten. Gerade mit den weitgreifenden Möglichkeiten der 5 Wandlungsphasen bietet die chinesische Medizin eine Gesundheitsordnung, die Krankheiten schnell erkennt und damit auch frühzeitig therapierbar macht.

Greift man rechtzeitig in diese Kaskade ein, so spart man dem Patienten und sich viel Ärger und der Gesellschaft viel Geld und Medikamentenmissbrauch.

Technik & Grundlagenforschung:

Die chinesische Medizin ist eine Drehscheibe zwischen westlicher und östlicher Kultur. Die chinesische Medizin ist ein guter Nährboden für die Informations- und Datenverarbeitung (dem 3. von drei Erben; aus einem gleichnamigen Buch entnommen).

Deutschland befindet sich im Moment in einem gesundheitsmedizinischen Umbruch und es herrscht weitgehend Chaos. Man braucht ein gutes Instrument, um die Ordnung wieder herzustellen. Meiner Ansicht nach wäre die chinesische Medizin das passende Instrument!