Den Menschen als Ganzes betrachten

Die chinesische Medizin (auch Traditionelle Chinesische Medizin oder abgekürzt TCM genannt) wendet sich den Fragen von Krankheit und Heilen auf ganz andere Weise zu als die westliche Schulmedizin.

 

Die TCM ist im Gegensatz zur westlichen Medizin, bei welcher jede Therapie wissenschaftlich und experimentell erforscht und untersucht wird, eine Erfahrungsmedizin. Viele Heilkundige haben im Laufe von mehreren 1000 Jahren erfahren, was dem Kranken hilft – und diese Erfahrungen mit großem Erfolg angewendet. In der TCM untersucht der Arzt nicht eine einzelne Krankheit oder einzelne Symptome, sondern er fügt alle Beschwerden und Eigenschaften des Patienten zusammen, bis sich ein “Muster der Disharmonie” herauskristallisiert, welches zur Ursache – zur Wurzel – führt. Die Disharmonie wirkt sich auf alle Organe aus und äußert sich in unterschiedlichen Beschwerden.

Ein guter Arzt beobachtet gut
In China heißt es, dass ein guter Arzt durch aufmerksame Beobachtung wichtige Hinweise über den Gesundheitszustand des Patienten erhält, z. B. durch die Zungendiagnose. Die Zunge ist der Spiegel der Organe: Farbe, Belag und Feuchtigkeit liefern wichtige Informationen. Ein gesunder Mensch hat eine hellrosa schimmernde Zunge, die von einem dünnen weißen und durchscheinenden Belag überzogen ist.

Weitere wichtige Informationsquellen sind der Puls und die Gesichtsfarbe des Patienten. Sie geben dem Arzt Aufschluss über den Zustand des Patienten. Charakteristisch für die TCM ist, dass eine Erkrankung, für deren Therapie die westliche Schulmedizin nur eine Möglichkeit kennt, je nach Art der Disharmonie in der TCM bei jedem Menschen anders behandelt wird. Die Therapie wirkt dabei nicht ausschließlich auf ein Organ, sondern auf den gesamten Organismus.